Rezension zu Umberto Ecos "Der Name der Rose"

Mit diesem Meisterwerk der Literaturgeschichte zeigt der italienische Semiotiker Umberto Eco, wie ein intelligenter Roman zu sein hat: Komplex, mit zahlreichen intertextuellen Bezügen, gut recherchiert und vor allem vielschichtig. Dieser Roman ist ein Buch über Bücher, ihre Bedeutung und sinnstiftende Funktion; aber auch über ihre Materialität, ihre Gemachtheit aus Zeichen, die nur kontextuell und in Relation zueinander etwas bedeuten.

 

All das ist verlegt in eine Zeit, in der Bücher noch den Anspruch hatten, die Wahrheit in sich zu enthalten und damit für die Gläubigen eine sakrale Tiefe besaßen: dem Mittelalter (beginnendes 14. Jahrhundert). So erhält dieser Roman seinen eigenen Charme (da er aus der Sicht eines Novizen geschildert wird) und erzählt eine gute kriminalistische Geschichte, die mit philosophischen und theologischen Gedanken gespickt ist, und am Ende mit klugen und überraschenden Wendungen ihren Ausgang findet.