Rezension zu Friedrich Schillers "Die Räuber"

Ein absouluter ›Klassiker‹ aus der Epoche der Aufklärung. Nach aristotelischem Vorbild entwirft Schiller in diesem Schauspiel die klassische dramatische Handlungsstruktur nach griechischem Vorbild, die gefüllt ist mit Kabalen und Intrigen, Hass und Liebe, letzlich - und worauf es Schiller besonders ankam - mit moralischen Entscheidungen.

 

Und genau diese Entscheidungen sind es, die den Habitus eines Menschen am Offensichtlichsten zum Vorschein bringen, mit dem sich der Zuschauer im Theater und der Leser bei seiner Lektüre entweder verbunden fühlt oder scheut zu identifizieren.

 

Die Gefühlsregungen, die während des Schauspiels ausbrechen, vor allem bei finaler Konfrontation im 5. Akt, sollen den Zuschauer ›läutern‹ und ihn moralisch formen. Genau diese Aufgabe hat dieses Schauspiel auch heute - über zweihundert Jahre später - noch: die moralische Ausbildung und Vervollkommnung des Menschen.